Deutscher Wandertag 2018 – Radwanderbericht Teil 2
Am Vormittag des 16. August 2018 stand eine für den Tourenleiter überraschend große Anzahl erwartungsfroher Radlerinnen und Radler auf dem Detmolder Bahnhofsvorplatz vor dem Büro des ADFC Lippe, um sich den Plan für die über 50 km lange Radtour entlang der Werre bis Schötmar sowie den Rückweg durch das Begatal und über das Lippische Hügelland nach Detmold vorstellen zu lassen.
Besonders erfreut zeigte sich der Tourenleiter über die Zahl der aus fernen Regionen angereisten Gäste, die sich zusammen mit den interessierten Lippern fragten, was denn bioß hinter dem Tourenthema der „Suche nach dem Strahlursprung“ steckt.
Bereits am ersten Infopunkt kamen sie der Beantwortung dieser Frage näher. Direkt am Ufer der Werre beim Meschesee öffnete sich der Blick auf die vielgestaltige Gewässersohle mit ihrem trotz der langen Trockenperiode dynamischen Strömungsbild. Die bestehende Vielfalt der Lebensräume für die Wasserorganismen schafft hier die Voraussetzung für eine positive Ausstrahlung in sich unterhalb anschließende uniformere Fließabschnitte. Folgt danach rechtzeitig wieder ein lebendiger Abschnitt ist die Voraussetzung für die erwünschte Strahlwirkung gegeben, die trotz der in unserer Kulturlandschaft oft unvermeidbaren Einengungen des Gewässerbettes zum erforderlichen guten Zustand des Fließgewässers führen soll.
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Nach so viel Gewässerentwicklungstheorie konnten sich alle Mitfahrenden beim Blick auf einen der Lagenser Baggerseen unvermittelt in die Mecklenburgische Seenplatte versetzt fühlen. Kurz darauf standen sie plötzlich über einem Steilufer der Werre und bestaunten die Wildnis, die der kleine Fluss eigendynamisch entwickelt, wenn wir Menschen ihn nur lassen. So entstehen in Abschnitten mit genügend Platz ganz von selbst die konzipierten Strahlursprünge, die das Gewässer unter der Voraussetzung guter Wasserqualität auf den Weg zu einem guten Gesamtzustand bringen können.
Im weiteren Verlauf der Tour durfte beim Wechsel in das Begatal die Begutachtung der vor einigen Jahren erfolgten Umgestaltung eines Abschnittes vor der Mündung in die Werre nicht fehlen, dessen weitere Entwicklung zu einem Strahlursprung mit schwerem Gerät initiiert worden ist.
Nach langer Fahrt und Passieren einer beeindruckenden Platanenallee beim Gut Hündersen waren alle froh die späte Mittagspause in einem zünftigen und noch dazu schattigen Biergarten genießen zu können.
Der Tourenleiter nutzte die Pause dazu, den Botschafter für die langwierige Aufgabe, die Lebensadern unserer Landschaft in einen guten Zustand zu bringen, vorzustellen. Dazu entrollte er ein Poster vom „Dreiflußstein„, der seit 2009 symbolträchtig am Treffpunkt der drei europäischen Flussgebiete Weser, Ems und Rhein auf dem Kamm des Teutoburger Waldes nahe dem Sender Bielstein steht.
Pünktlich zum Empfang der Wandertags-Wimpelgruppe aus Eisenach endete die Radwandertour, eine Besonderheit des Wandertages, dann auf dem Schlossplatz in Detmold.